Yosemite

Wir starteten heute mit einem durchaus passablem Frühstücksbuffet in den Tag. Es gab Toast, Rührei, Obst, Pancakes (nicht aus dem Automaten) u.v.m. in den Tag. Das hatten wir gar nicht erwartet. Auch die Service-Kräfte waren sehr freundlich.

Auf dem Programm standen heute die Wanderung hoch zu den Yosemite-Falls und, sofern noch genug Luft vorhanden, eine kleine Wanderung zum Mirror-Lake.

Nach dem Frühstück packten wir unseren Rucksack und fuhren die 10 Meilen mit dem Auto ins Yosemite-Valley. Der erste Foto-Stop war vor dem El Capitan. Wir kannten ihn bisher nur von Bildern und aus dem Film „Am Limit“ mit den beiden „Huberbuam“ (dem Einen oder Anderen vielleicht bekannt aus der Milchschnitte-Werbung). Ein schon fast majestätischer Anblick, wenn man vor ihm steht. Mit unserem Objektiv haben wir versucht, ein paar Kletterer zu erspähen, doch ohne Erfolg.

El Capitan

Nach ein paar Fotos ging es dann weiter Richtung Parkplatz, welcher am Trailhead für den Wanderweg zu den Yosemite-Falls lag. Als wir dem Parkplatz näher kamen, machten wir allerdings eine enttäuschende Entdeckung: der höchste Wasserfall der Welt, war nicht da; genauer gesagt: es floss kein Wasser (was allerdings nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit ist).

Also entschlossen wir uns kurzfristig zur nächsten Station, dem Mirror-Lake, zu fahren. Auf dem Weg dorthin, kamen wir erneut am El Capitan vorbei. An der Strasse war diesmal ein Kletter-Guide, der zwei Teleskope aufgebaut hat. Wir hielten noch einmal an und schauten durch die Teleskope auf die Wand. Und tatsächlich konnten wir mehrere Seilschaften beim Klettern zusehen. Mit bloßem Auge waren diese nicht zu erkennen. Nach dieser kleinen Pause ging es dann weiter zu einem Parkplatz, von dem aus wir dann mit einen Shuttle-Bus zum Trailhead des Wanderweges zum Mirror-Lake gefahren sind.

Nachdem uns der Bus abgeladen hatte, ging es einen kleinen Wanderweg Richtung See. Wir waren die Einzigen, die hier unterwegs waren und es schwang unterschwellig immer ein bisschen Angst mit, denn es ist hier gar nicht so unwahrscheinlich, einem Bären oder einem Berg-Löwen (aka Puma oder Mountain Lion) – vor dem in diesem Gebiet ausdrücklich gewarnt wurde – zu begegnen. Doch diese Begegnung fand nicht statt. Eigentlich auch wieder schade, denn ich hätte gerne mal einen Bären in freier Wildbahn gesehen. Nachdem wir ca. 2km gegangen sind, trauten wir unseren Augen nicht: es gab keinen See. Nur Steine und Sand. Auch das ist zu dieser Jahreszeit leider nicht unüblich. So machten wir dennoch ein Fotos – wir standen ja direkt unter dem Halfdome – und gingen dann wieder zurück – über den See – zur Bushaltestelle.

Mirror Lake

Der Tag war gerade einmal halb rum und wir hatten eigentlich noch nicht wirklich etwas geschafft. Wir entschieden kurzerhand, in die Mariposa Grove zu fahren, um die Sequoias (Mammutbäume) zu bestaunen. Eigentlich hatten wir das für den nächsten Tag als Zwischenstop für die Tour nach San Francisco eingeplant.

Der Park war nur 35 Meilen entfernt, doch die Fahrt dorthin sollte länger als eine Stunde dauern (was an den ganzen Serpentinen lag). Als wir dann endlich angekommen waren und unser Auto abgestellt hatten, ging es auf einen Wanderweg vorbei an mehreren Mammutbäumen unterschiedlichster Größe. Ziel war der Giant Grizzly. Dies ist der 25. größte Mammutbaum der Welt. Und er war wirklich beeindruckend. Er war zwar nicht so hoch, wie ich erwartet hätte, doch sein Durchmesser ist wirklich beachtlich (9,2 Meter am Boden). Nach gut 1,5 Stunden waren wir wieder am Parkplatz und machten uns auf den Rückweg.

Unterwegs kamen wir an der Zufahrt zum Glacier Point vorbei. Da wir noch viel Zeit hatten (es war gerade mal 17:00 Uhr), sind wir spontan abgebogen. Nach gut 15 Meilen, weiteren Serpentinen und „auf und abs“ kamen wir an einem gut gefüllten Parkplatz an. Vom Parkplatz aus gingen wir dann ca. 500 Meter auf eine Platform, von der aus man einen Super-Blick auf den Half-Dome hat. Auch hier machten wir ein paar Fotos. Und als wir gerade aufbrechen wollten, kam ein Ranger und kündigte an, dass er in 5 Minuten einen kleinen Vortag über die 4 Feuer des Yosemite halten würde. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und so harrten wir trotz der frischen Temperaturen (wir hatten noch kurze Klamotten an) aus und lauschten den interessanten Geschichten des Rangers. Währenddessen ging langsam die Sonne unter und der Halfdome erstrahlte in einem sanften Rosa. War das schön…

Auf dem Rückweg kamen wir dann ein drittes mal am El Capitan vorbei. Diesmal war es allerdings bereits stockfinster. Und nun konnte man sehen, wieviel Seilschaften hier tatsächlich unterwegs waren: überall am Berg sah man Lichter aufblitzen. Ob es sich hierbei um Morsezeichen oder einfaches Taschenlampenlicht handelte, bleibt uns immer ein Rätsel.

Der Rest des Abends ist dann schnell erzählt: Pizza wie am Vorabend und ins Bett. Am nächsten Tag stand die Tour nach San Francisco an.