Die Nacht war kurz oder lang wie man’s. nimmt, denn viel geschlafen haben wir nicht. L.A. ist doch etwas anderes als Kiel. Der Lärm der Straße war dank der 1-fach-Verglasung (ja, so etwas gibt es tatsächlich noch) bis in den 27. Stock wahrzunehmen. Dazu kam die Klimaanlage, die nervige aber so gut wie wirkungslose Lüftung, das Surren des Kühlschrankes und das Bad der Nachbarn. Ständig war einer von uns beiden wach. Um 7 Uhr entschloss ich (Rike) mich schließlich dem ein Ende zu bereiten und nahm erst einmal ein Bad. Der erste Blick aus dem Fenster war ernüchternd: Kann das sein. Ist das etwa….?! Ja, es war Regen! Als wir dann um 10 Uhr in langer Hose aufbrachen um zunächst Downtown zu erkunden, bereuten wir schnell die Wahl unserer Kleidung. Es war schwül-warm, der Regen hatte aufgehört und ab und an kam sogar mal die Sonne raus.
Erst waren wir Frühstücken in der Bottega Louie (richtig nettes Restaurant, das sogar Chai-Latte auf der Karte hatte). Dann ging es zur U-Bahn. Doch wie verdammt funktioniert das mit den Tickets?! Aber wir sind ja im Ami-Land, und so sah wohl eine Reinigungskraft aus der U-Bahn unser „?“ im Gesicht und erledigte das für uns. Auf ging es zur Union Station, dem alten Bahnhof von L.A., welchen man auch aus vielen Filmen kennt. Sehr beeindruckend! Dann machten wir noch einen Abstecher ins mexikanische Dorf (El Pueblo), dem Ursprung von Los Angeles. Dort unterhielt ich mich spontan mit einen alten Mexikaner der gemütlich auf einer Bank saß und vor sich hin pfiff („span-lisch“ – ein Gemisch aus Spanisch und Englisch war angesagt). Erst als Jan und ich schon wieder unterwegs waren, fiel uns auf, dass wir weder den Namen noch ein Foto von diesem netten alten Heeren hatten. Schade!
Es ging wieder in Richtung Wolkenkratzer entlang der City-Hall, dem LAPD und der architektonisch beeindruckenden Walt Disney Konzerthalle. Auslassen wollten wir auch nicht das wuselige Treiben im Grand Central Market und auch eine Fahrt mit der Angels Flight-Zahnradbahn hätten wir gerne erlebt. Letztere war jedoch gerade geschlossen. Was für ein Ärger! So durften wir zu Fuß jede menge Stufen erklimmen, um wieder zu unserem Hotel zu gelangen.
Weiter ging es mit dem Auto nach Hollywood. Die Straßen waren nicht so stark befahren wie befürchtet und so kamen wir relativ schnell an unser Ziel: dem Hollywood Boulevard. Mal eben für 10$ das Auto parken lassen (man ist ja faul) und rauf auf den Strip. Hier gibt es gar nicht allzu viel zu berichten, aber gesehen haben muss man es trotzdem.
Nach einer leckeren Pulled-Pork-Pizza in der California Pizza Kitchen mit Blick auf das Hollywood-Sign fuhren wir dann über den Sunset-Strip nach Beverly Hills, wo wir dann unseren ersten Geocache auf amerikanischen Boden fanden.
Den Rodeo-Drive mit seinen vielen „Schickimicki-Läden“ und dem Hotel aus Pretty Woman haben wir nur flüchtig abgefahren und haben dann erst wieder bei „The Grove“ (einer Open-Air-Schopping-Mal) und beim Farmers Market (ein Markt, auf dem es auch viele Schlemmermöglichkeiten gibt) Halt gemacht. Vorher waren wir aber erst einmal „normal“ einkaufen. So normal war es dann allerdings auch nicht: Es war ein Supermarkt für gesunde Lebensmittel. Also eigentlich richtig „unamerikanisch“. Aber die Einkaufstaschen wurden einem hier auch eingepackt. Von Service verstehen die hier etwas 😉
Nun wurde es aber Zeit für den Sunset im Griffith-Park beim Observatorium. Die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor und das Licht war perfekt. Leider hatten wir etwas mit dem Verkehr zu kämpfen (so etwas wie „grüne Welle“ scheint es in LA nicht zu geben), sodass wir den Sonnenuntergang knapp verpassten. Nur die letzten Strahlen konnten wir noch einfangen (auf Kosten eines Fotos, von einem Kojoten der die Straße kreuzte – wir hatten ja keine Zeit). Nach dem Sonnenuntergang brach die Dämmerung herein und nach und nach tauchte die Stadt in ein glänzendes und nahezu unendlichem Lichtermeer ein! Das war richtig schön!
Als wir um ca. 21 Uhr wieder im Hotel waren, ging es noch in die Hotel-Bar in den 34. Stock, die sich, wie wir schnell herausfanden, nicht nur vom Alkohol dreht. Richtig cool. So kann jeder mal die Aussicht auf die vielen Wolkenkratzer oder ein Blick Richtung Hollywood genießen.
Also das klingt nach ganz viel Spaß und Freude! Lasst es Euch nicht nehmen!